Strandspaziergang

Strandspaziergang

Von

Mari-Wall

Wir sind mitten im August und meine Freundin claudia überraschte mich mit einem Kurztrip nach Dänemark. Mein Herz hüpfte vor Freude, denn ich liebe das Meer und am Strand spazieren zu gehen.

Mit ihrem kleinen Porsche holte sie mich am Samstag morgens ab. Ihr Flitzer strahlte in seinem leuchtenden Weiß und den knallroten Reifen und Felgen. Ein Sahnestück unter den Kleinwagen. Claudia sprang vor Freude aus dem Auto und umarmte mich mit Schwung. Fast wäre ich gestolpert, denn mein Körper schwebte vor Freude. Ich kann es kaum glauben, doch es geht nach Dänemark. Einmal hatte ich bereits das Vergnügen die Atmosphäre zu genießen. Nun soll es ein komplettes verlängertes Wochenende sein. Ich rieche förmlich schon das Meer vom Strand Blavand, obwohl wir noch im Inland sind von Schleswig-Holstein. Das Köfferchen war rasch gepackt. Badekleidung und Strandschuhe, die auch im Wasser gut nutzbar sind, wurden nicht vergessen. Claudia fragte Scherzend: „Na, hast du auch die Sonnenbrille eingepackt?“ „Haha, Sonnenbrille. Willst mich auf den Arm nehmen. Ich will alles sehen und mache mir doch meine Fenster nicht dunkel.“ So ging es eine Weile hin und her. Ich bin ihr natürlich sehr im Vorteil, ich darf in die Sonne schauen und sie schadet mir nicht. Doch meine Claudia muss sich schützen, denn ihre Augen sind sehr empfindlich. Meine Haben dafür die Schönheit der Farben neu entdeckt. Sie haben eine wahre Glanzleuchtkraft, die dem bloßen Auge nichts nachsteht. Begeistert fahren wir über die Autobahn Richtung Flensburg und dann weiter ins Dänische Gebiet. „Miriam, bist du schon am Träumen? Wir sind doch noch nicht in Vejers angekommen.

“Kannst du mal kurz anhalten. Ich möchte die klare Luft genießen. Es duftet so herrlich nach Meer und Blütenzauber.“ Ja, mache ich. Hier sind viele Sträucher mit großen Blüten. Wahrlich ein Zauberhafter Duft. Dazu die Priese vom Meer. Herrlich. „Haben wir es noch weit bis zum Quartier?“ Nein, wir brauchen nur noch 3 Kilometer fahren, dann sind wir am Ferienhaus „Sternenblick“.“ Ich sprach nun kein Wort mehr und genoss den Rausch der Blüten und die herrliche Luft vom Meer. Ach wenn ich erst die Füße im Sand setzen kann und das Wasser fühlen darf. Wird dies Gigantisch.“

Der Porsche hielt an und Claudia bemerkte: „Wir sind da. Nun erst einmal tief einatmen, dann das Gepäck nehmen und die Ferienwohnung inspizieren. Vielleicht müssen wir noch einige Kleinigkeiten einkaufen, denn wir wollen doch unsere Zeit begießen. Ein guter Whisky ist Pflicht und eventuell einen top Prosecco.“ Ich nickte ihr zustimmend entgegen. „Lasse uns nun die Sachen ins Haus tragen und dann können wir doch erst einmal die Füße vertreten. Wäre doch für einen kleinen Strandbesuch perfekt.“

Claudia nahm mich an die Hand, so konnte der Stock zusammengeklappt werden und der Weg war frei für Erkundungen unter den Füßen. Heißer Sand, kleine Steinchen und nun ein glatter runder Stein unter dem Fuß. Bleibe bitte mal stehen, denn ich muss mir unbedingt diesen Burschen anschauen. Er fühlte sich so wunderbar an. Während ich mich bückte und ihn hochhob, bemerkte ich die weiche glatte Form. Sah aus wie ein geschliffener Stein. Ist das Bernstein? Claudia war begeistert von der Form und Farbe. Er sieht aus wie ein Fisch und in ihm konnte man Kreten erkennen. Was für ein Fund.“ „Gleich zu Beginn des Trips einen solchen Wahnsinnsstein? Ich hob ihn jetzt vorsichtig in ein Taschentuch und legte ihn in meine Jackentasche, damit er nicht beschädigt würde. Claudia, wo bist du? Ich höre dich nicht? Hast mich jetzt ausgesetzt?“ „Kichernd kam sie auf mich zu und sagte, das wäre dann ein Abenteuer für dich, den Weg zurück zu finden. Ich habe auch etwas entdeckt. „Gib mir mal deine Hand und fühle vorsichtig was es ist.“ „Meine Hände tasten beide das Stück ab und ich bin entzückt wie zart es sich anfühlt. Muss eine Muschel sein. Meinst du Claudia, sie ist von der Nordsee? Ich kenne mich mit Muscheln nicht aus. So wie sie sich anfühlt, könnte man denken, sie stammt von der Südsee. „Fühlst du wie sie farblich Strukturiert ist?“ „Nein, aber mein Herz sagt, viel Blau drin und zartes Rosa.“ „Stimmt genau, sie ist Königsblau mit zarten Rosastreifen. Sie sieht wunderschön aus. Lass uns zurückgehen, denn wir wollten doch noch für unser Wohlergehen einkaufen.“

Still gingen wir zum Haus und brachten unsere Schätze in Sicherheit. Was für ein schöner Beginn unserer Zeit. Sie packten nun das Gepäck in den Schrank und machten eine Liste des Bedarfes für die nächsten Tage. Im Supermarkt überwältigte Sie die erhöhten Preise. „Wird ein kleines Vermögen kosten. „Sie nahmen sich die Käseecke vor und eine Packung Bioeier für das morgendliche Rührei. Eine

Knoblauchknolle, denn dies ist wichtig für den zu hohen Blutdruck. Vermeidbar ist er bei den Preisen nicht. Eine Packung viel zu helles Brot, aber wenn schon Feiern, dann richtig. An der Kasse überblickten sie noch mal den Einkauf und es fehlte nichts. Nun schnell zum Auto und ab in das Ferienhaus. Ich übernahm die Küche und Claudia durfte den Tisch decken und hübsch herrichten. Ich koche einfach zu gerne und wir wollen ja nur Kleinigkeiten speisen, denn sonst verstreicht zu viel Zeit dafür. Der Strand lockt. Sie stießen beim Essen mit dem Prosecco an und genossen ihren ersten erfolgreichen Tag in Blavand. Zu dem Häuschen gehört eine Terrasse, wo man direkt auf das Meer schauen kann. Himmlisch diese Ydille.

„Wollen wir den Sonnenuntergang am Strand erleben oder hier auf der Terrasse?“ „Lasse uns heute hierbleiben und den Abend genießen.“

Eine Stunde später begann die Dämmerung und die Sonne verzauberte den Horizont in vielerlei Farben. Ein Gedicht für das Auge. Dazu das Wellenspiel und der Duft des Salzwassers gemischt mit Seetang. Einfach nur himmlisch.“ Sie saßen bis Mitternacht und der Himmel zeigte ihnen die schönste Sternenpracht. „“Was für ein Geschenk heute für uns. Danke Gott, dass du uns so gutverwöhnst.

Der Schlaf übermannte uns und ausgeschlafen begannen wir den Morgen in der fünften Stunde. Sie gingen zur Terrasse und schauten aufs Meer. Der Sonnenaufgang war schon voll zu sehen. Wie schön und malerisch die See ausschaut. Der Maler würde sich die Hände küssen, bei solch einer farblichen Wunderwelt.

Zwei Stunden später waren sie für eine kleine Wanderung am Strand fertig. „Ob wir heute wieder etwas Außergewöhnliches zu sehen bekommen? Das erste Geschenk war doch der Sonnenaufgang. Jetzt freuen wir uns auf die Wanderung am Strand. Claudia hatte sich die Route ausgesucht und mal schauen ob wir gut ausgerüstet sind. Strand wir kommen:“

Das Meer ist heute besonders wild. Die Brandung bringt ein herrliches Gefühl für die Ohren. Am liebsten wäre ich in die Fluten gesprungen, denn umso verrückter das Meer tobt, desto besser fühle ich mich.

Lachend tanzte Claudia mit mir an der Hand übern Sand. „Fühlst du dich auch so befreit von allen Sorgen und Lasten der Vergangenheit? Ich könnte ständig so weiterlaufen. Möchtest du an dem Felsvorsprung eine kleine Pause einlegen? Ich habe für uns auch Getränke mitgenommen. Sie sind im Rucksack verstaut.“ Das ist eine gute Idee. Wir setzten uns auf den Fels und öffneten eine Flasche Mineralwasser. Ein Genuss dieses kühle Nass. Dazu gab es noch eine Banane, denn auch für den Zuckerhaushalt sollte gut gesorgt werden. „Ist das nicht schön, das Meer gibt einem so vieles. Stundenlang könnte ich mit dem Meer mich verbinden und nie müde werden dabei.“ „Miriam glaubst du wir finden noch einen besonderen Schatz heute?“ Es ist doch schon bewundernswert solch einen Ausflug machen zu dürfen. Das Wetter macht uns viel Freude und die Sonne liebt unsere zarte Haut. Sie beißt ja doch schon ganz schön.“ Was alles so im Leben bissig werden kann. Claudia stand nun auf. Packte alles wieder in den Rucksack. Nahm die Bananenschale in eine Tüte, damit es später in den Müll geworfen werden kann. Schließlich soll der Strand sauber bleiben. Wäre gut, wenn alle so denken würden. Nun stiegen sie den kleinen Abhang hinunter bis zum Wasser. Am liebsten würde ich mich jetzt in die Fluten schmeißen. Wäre das nicht ein toller Abschluss für heute?“ Plötzlich rief Claudia: „ich habe was unter meinem Fuß entdeckt. Bleibe mal stehen, denn ich muss nachsehen, ob es wirklich ein Stein ist?“

Sie bückte sich und kratzte den nassen Sand ein wenig beiseite und hob den Stein hervor. Ein Bernstein ist es nicht. Sieht aus wie ein Berg mit vielen Spitztürmen. In einem warmen Blau. Total irre, er muss auch ein Kristall sein. Wie cool der vom Wasser gewaschen wurde“

„Was für ein Tag heute. Wir haben wirklich großes glück mit den wundersamen Funden am Strand. Jetzt setzte sich Claudia wieder in den Sand und begann auf das Meer zu schauen. Wie schön es hier ist. Gut, dass wir dieses Ferienhaus gebucht hatten. „

Meine liebe Freundin, ich bin dir so Dankbar für diesen Kurztrip. Vor allem hast du immer so coole Einfälle mir eine Freude zu bereiten.“ Mich zog die Kraft der Sonne tiefer ins Wasser. Der Meeresgott will mir wieder mal zeigen wie schön das Meer ist. Aber dies kenne ich ja schon. Wie ein Magnet hält er mich fest und frohlockt meine Seele. Nur ist sie so stark, dass sie mit ihm auch spielen kann, so wie er es macht. Sie griff mit der linken Hand zum Sandboden, denn das Wasser war ja noch nicht tief genug. Dort stach ihr etwas am Fuß. Ein Seestern vielleicht? Ihre Finger umklammerten einen länglichen Gegenstand. Was ist das Claudia? Fühlt sich an wie eine Schlange nur versteinert.“.

Ich putzte den Sand gut ab. Wusch es im Wasser sauber. Dann fühlte ich sacht jede Pore des Gegenstandes ab. Sah wirklich aus wie eine kleine Schlange. Ist sie aus Holz oder wirklich Stein? Wie alt mag sie sein? Holz braucht ja tausende von Jahren zum versteinern, wenn nicht sogar Millionen. Nach meinem Gefühl ist es eine Schlange. Guck mal hier, die Einkerbungen der Augen. Dann die Zunge so spitz geformt und fühlt sich rot an. Claudia hilf mir mal bitte ob ich richtig liege?“ „Es ist eine Eidechse versteinert. Schlange wäre zu klein für diese Gegend.“ Weshalb fühle ich rot? Kannst du erkennen woher diese Farbe stammt?“ „Vermutlich das Innere drückte nach außen. Knallrot ist es nicht, aber eine Mischung rötlich zum Grünen hin. Du hast wirklich ein glückliches Händchen für extreme Funde.“ „Du aber auch. Wir sollten jetzt ein wenig noch am Wasser entlanglaufen und den heißen Sand unter den Fußsohlen spüren. Schließlich sind unsere Tage klein gehalten.“

Sie liefen noch eine Weile am Strand entlang. Ein herrlicher Strandspaziergang meine liebe Claudia. Können wir dies irgendwann mal wiederholen? Die Antwort konnte niemand hören, denn das Meer begann zu Tosen. Richtung Westen sieht man den Leuchtturm und dort ist ein Menschenauflauf. Sie wollen alle auf den Turm.“ Wir könnten dies im Herbst mal Testen, denn da sind die Stürme gigantisch zu fühlen. Würde mir große Freude machen.“

Die nächsten zwei Tage gingen sie einmal zum Schwimmen weit ins Meer hinein. Alleine würde ich es mir nicht wagen, denn durch die Wildheit des Meeres ist keine gute Orientierung möglich. Begebe mich Komplett in ihre Hände. Aber auch jeden Anderen, der mit mir ins Wasser geht.“

Viel zu schnell verstrichen die letzten Stunden. Schade, dass wir schon wieder zurückmüssen. Dänemark wir kommen wieder, dann aber mit mehr Zeit im Gepäck.

Unsere Funde haben in der Vitrine einen Ehrenplatz erhalten. Stellen sie gelegentlich für Ausstellungen zur Verfügung. Wir erfreuen uns täglich dieser Schönheiten.

Mari-Wall

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