Bunte Farben
Oh, der Sommer ist zur Hälfte um. Schade finde ich es, denn mein Urlaub bei Oma ist wieder vorbei und der Wind lässt Blätter von den Bäumen fallen, obwohl sie noch nicht bunt sind. Jedes Jahr im August beginnen die Blätter von den Büschen und Bäumen abzufallen, dabei ist doch der Herbst erst im September. Es war so herrlich bei Oma gewesen, dass Zwilling Browny und ich gar nicht mehr nach Hause Wollten. Meine Mama Jasmin war ihre Schwester Yvi in Chemnitz besuchen. Vielleicht nimmt sie uns ja das nächste Mal mit. Wir feierten alle meinen Geburtstag bei Fantasia. Annette und Joseph hatten den Tisch mit vielen bunten Steinen geschmückt. Oma stellte eine blaue Kerze darauf, ebenso eine sechs als Zahl. Ihr wisst ja, ich liebe diese Farbe über alles. Von Mama bekam ich ein Fahrrad. Natürlich übte ich sofort. Darf noch viel lernen, bis ich die Stützräder abnehmen kann. Der Zwilling lachte herzlich, weil am Anfang meine Beine zitterten. Oma meinte gleich, „das wird schon.“ Juliette, meine große Schwester schenkte mir ein großes Einhorn und einen Drachen. Sind toll, denn sie machen Geräusche und tanzen auch. Der Drache faucht und pustet Rauch. Natürlich bekam ich von Oma auch ein Geschenk. Sie übergab mir einen Lerncomputer. Alles tolle Geschenke und das größte ist eine Woche Urlaub bei Oma. Wie gesagt, feierten wir in der Eisdiele und hatten viel Spaß gehabt. Nun bin ich ja sechs jahre alt und komme sogar allein auf dem Elefanten Gorilloh hoch. Oma bemerkte sofort: „Jetzt beginnt eine neue Phase, was sie auch zu spüren bekam.“Wir hatten uns Mädels einen schönen Nachmittag gemacht, schade war nur, Simon fehlte. Wir haben ihn sehr lange nicht sehen können. Bin darüber genauso traurig, wie Oma. Mamma, ging dann zu ihrem Zug und wir begannen die schöne Zeit zu genießen. Alle Tiere von Oma verteilte ich im Wohnzimmer und der Teppichrand bot sich gut an, als Laufstraße. Es ist zwar Omas Orientierungsweg, nur brauche ich ihn jetzt. Meine Schwester blieb auch hier bei Uns, denn sie wohnt ja seit einem Jahr bei ihr. Wir planten beim Abendbrotessen gemeinsam, was wir so Anstellen könnten. Meine Schwester ging mit mir einkaufen, denn wir wollten unbedingt Schleim selbst herstellen. Oma verdrehte bei unseren Vorhaben die Augen. Ließ es aber zu. Klappte nur nichtso, wie es geplant war. Abends steckte Oma mich ins übliche Wellneswasser und diesmal spielte meine Schwester mit mir. Das war auch sehr schön, denn Oma durfte Ordnung schaffen. Wir genossen es zusammen zu sein. Malten und bastelten viele schöne Dinge. Es wunderte mich ja sehr, das Oma so ruhig blieb, obwohl ich nicht aufräumte. Diesmal brauchte sie nicht mit früher schlafen gehen, denn ich war so platt, dass ich gerne alleine einschlief mit Zwilling Browny. Teddy Brown blieb bei ihr im Wohnzimmer. In der Nacht kuschelte ich mich aber ganz fest an sie, damit ich gut schlafen konnte. Wie immer nahmen wir nur die eine Hälfte ihres Bettes ein, so dass Juliette meinte: „Da passe ich doch auch noch mit rein.“ Oma verdrehte wieder die Augen und kicherte plötzlich. Wenn uns einer so sieht, der denkt wir haben nur dieses eine Bett. Oma erzählte uns was sie alles im Urlaub an der Ostsee erlebt hatte. Die Sonne biss ordentlich zu, denn sie war sehr verbrannt. Der Samstag wurde ein Highlight. Wir gingen ins Kino. Hurra, mein erster Kinobesuch. Oma spendierte Popcorn und Slushi in merkwürdigen Flaschen. Die Minions waren gerade das Richtige für uns. Sogar Oma gefiel es gut. Im Grunde macht sie ja doch einiges mit, wenn sie mit uns ins Kino geht. Nicht nur ihre Geldbörse wird dünner, nein auch gönnt sie uns so manche Schleckerei spendierte und sie ja zuschauen muss. Immer lacht sie dabei noch. Wir sind froh, dass unsere Oma so cool ist. Die Pizzeria wurde auch am Abend noch ins Haus geholt. Super, mal so richtig genießen, wie Oma es gerne hat. Am Sonntag ging es zum Spielplatz und auch noch mal ein Besuch bei Fantasia. Wir hatten jeden tag Sonnenschein. Am Letzten tag ließen wir uns auch noch einmal verwöhnen. Spät am Abend sollte Mama erst zurück kommen, nur in Leipzig hatte sie zwei Stunden Verspätung.
„So saßen wir im Wohnzimmer und Oma berichtete von ihrer Dänemarkreise. Vier Uhr durfte sie aufstehen und Punkt sechs Uhr kamen Christin und Gunda, um sie noch mit ins auto einzuladen. Sie freute sich wie ein kleines Kind. Beide berichteten während der Fahrt, was es in der Landschaft zu sehen gab. Da ihr anderes Sehen mehr aufnahm, als das sehende Auge, verspürte sie viel Spannung für diese Tagesreise. Das erste Anfahrtsziel war bei Maik Graf von Leonstein in Vejers, wo das blauweiße Zelt mit der Puppenbühne stand. Wir hatten das Glück gleich die erste Vorstellung zu besuchen. Im Zelt saßen vorne die Kinder und Hinten die Eltern. Das kleine Publikum riß er mit in den Puppenfieber. Vor Freude ging einem das Herz auf. Solche Begeisterung bei den Kinderherzen hatten wir noch nie erlebt. Eine Wirkliche tolle Geschichte, die er als Eigenstück aufführte. Drachen schnulli war noch im Wachstum und konnte noch nicht gut Fauchen, geschweige Feuerspucken. Der Geist hatte mehr Angst, als die Kinder. Räuber Hotzenplotz stahl was das Zeug hergab, doch die Kinder halfen dem Kasper, ihn ins Gefängnis zu bringen. Die Ungerechtigkeit sahen die Kids sofort und waren sehr Wachsam geworden. Der Hund Bockwurstkäsebockwurst, hatte öfters seine müde Phase, so dass die Kinder aufpassen durften. Als Abschluss formte Maik Graf von Leonstein wunderbare Motive aus Luftballons für die Kinder. Zur Wickinger Vorstellung am Abend hatten wir nicht die Zeit gefunden, aber sicher kommen wir noch einmal dort hin und werden das versäumte nachholen. Bei Betina in der Dropseria tranken wir eine heiße Schokolade mit Softeis. Echt ein Gaumenschmaus. Man konnte der Herstellung beiwohnen, wie der Dropsteig hergestellt wurde. Eine tolle Atmosphäre und Ambiente. Maik hat auch ein Geschäft wo die Kinder Bernstein schleifen dürfen, ebenso gab es herrliche Stücke zu kaufen. Auch aus Treibholz wurden künstlerische Werke angeboten. Alles für ein lachendes Kinderherz präsentierte Maik, aber auch der junggebliebene Erwachsene fand sein Ideal hier. Es war eine so tolle Begebenheit mit den Menschen auch von Blavand. Strandbesuche unternahmen wir auch an zwei verschiedenen Stellen. Der Leuchtturm wurde ebenfalls für einmalig angesehen. Als Krönung besuchten wir die Autorin Kirsten Bossi und ihre Enkelkinder. Da wir im Übungsgebiet mit dem Auto durchfuhren, hatten wir ein wenig Probleme damit. Es krachte und quietschte arg, so dass es eine Weile dauerte, bis wir herausfanden woran es lag. Da hatte sich doch ein Stein eingeklemmt und mit leichten Manövern und Schaukelkünsten flog er dann endlich heraus. Große Erleichterung war bei uns dreien zu spüren. Die Begrüßung war so herzlich, als kämen wir Heim. Fabienne mit ihren sieben Jahren präsentierte uns ihr Erstlingswerk. So schön geschrieben und ein hoffnungsvolles Talent. Dieses Mädchen wird mal eine Schönheit und berühmte Autorin werden. Das Potenzial hat sie jedenfalls dafür. Die Seelenzwillinge Neal und Elian sind so kleine Götter, dass ich verzaubert wurde durch ihre Art auf mich zuzukommen. Hinreißende Buben. Sie hatten keine Berührungsängste. Nein, eher neckten sie mich und gaben ihre Flitzer mir sofort in die Hände zum Schauen. Die Kleinste von Ihnen Amber gerade mal ein Jahr strahlte übers ganze Gesicht und nahm die Herzen aller ein. Kinder sind wirklich ein Gottes Geschenk. Die Oma strahlte in ihrer Nähe ebenso voller Kraft und mir gefiel die Harmonie dieser Familie. Vor allem weiß ich ja auch, dass meine Teddy Geschichten bei ihnen gut platziert sind. Es stimmt einem so fröhlich, wenn Kinderaugen so herrlich lachen und auch das Spiel im Vordergrund steht, aber auch die Erziehung, dass die kleinen Seelen das Leben fühlen dürfen. Hat man das große Glück die bunte Farbenwelt in dieser Atmosphäre zu sehen, auch die Liebe unter den Menschen, dann kann doch das Spiel des Lebens nur wunderbar sein. An diesem Tag konnte man alles dunkle dieser Welt vergessen, denn es lebte das Licht in allen Herzen, ob groß oder klein. Jeder schöne Tag geht mal zu Ende, aber das Erlebnis bleibt bestehen und füllt die Zukunft weiterhin aus. Ein Dankbarer Tag. „
Die Zeit verging rascher als wir dachten. Plötzlich stand die Uhr schon auf 20:00 Uhr. Oma half aufräumen und das Köfferchen und der Rucksack standen gepackt schon im Flur. Teddy Brown wurde unruhig, denn sein Kumpel Browny ging ja auch mit Lucia heim. Innige Umarmungen fanden schon statt. Lucia ließ doch das Aufräumen lieber Oma machen, denn sie hat ja nun einmal ihre eigene Ordnung. Die geht nicht Paralel mit ihrer. Als Ermahnung hörte sie noch: „Lucia, bitte in Zukunft meinen Laufweg frei halten und nicht ignorieren, denn sonst falle ich und das wäre nicht gut. Die kleine Machtprobe ist in der Entwicklungsphase bei einem sechsjährigen Kind normal. Nun klingelte es auch schon an der Haustür und die Mama kam endlich wieder. Jetzt ging die Aufregung erst richtig los und im Eiltempo wurden die ganzen Erlebnisse berichtet. Juliette brachte ihre Schwester mit heim, denn es war doch zu viel Gepäck plötzlich. Der Abmarsch war im ganzen Haus zu vernehmen, aber so etwas gehört bei der Abreise dazu. Verabschiedet wurde sich nicht, denn das war in diesem Moment nicht mehr möglich. Oma rief ihnen hinterher, kommt gut nach Hause und bis zum nächsten Wellnesswochenende. Vielleicht können wir den geplanten Tierparkbesuch bald nachholen, denn er war ja für deinen Geburtstag angedacht?
Wollt ihr weitere Geschichten von Teddy Brown, Zwilling Browny und Lucia hören, dann ruft nur recht laut nach uns.
Mari-Wall